feuerloescherk.jpgBrände die noch in der Entstehungsphase entdeckt werden, können durch tragbare Feuerlöscher gelöscht oder zumindest eingedämmt werden. So können durch schnelles Handeln erhebliche Sachschäden verhindert und unter Umständen sogar Leben gerettet werden.
Für Privathaushalte gibt es in aller Regel keine gesetzliche Verpflichtung, Feuerlöscher vorzuhalten. Dennoch ist die Anschaffung und regelmäßige Wartung eines Feuerlöschers dringend anzuraten. Welchem Löschertyp hierbei der Vorzug zu geben ist, hängt von einigen Faktoren ab.

Im Normalfall ist jeder Haushalt mit einem Schaumlöscher für die Brandklassen A und B gut beraten. Mit diesem können Sie sowohl feste, glutbildende Stoffe als auch Flüssigkeitsbrände löschen.

In der Anschaffung ist ein Schaumlöscher zwar teurer als der „Klassiker“, der ABC-Pulverlöscher. Kommt das Gerät allerdings zum Einsatz, verursacht ein Pulverlöscher erhebliche Verschmutzungen: Die feine Löschpulverwolke verteilt sich über mehrere Räume, zieht bis in die letzten Winkel und wirkt zudem korrosiv (rostfördernd). Elektrogeräte, in die Löschpulver eingedrungen ist, versagen oft wenig später ihren Dienst. Allein die Reinigungskosten nach dem Pulvereinsatz wiegen den Mehrpreis für den Schaumlöscher mehrfach wieder auf, dessen Begleitschäden sich bestenfalls auf einen nassen Fleck rund um den Brandherd beschränken.


Nur wenn in ihrem Haushalt brennende Gase auftreten können, gilt anderes: Da diese mit Schaum nicht zu löschen sind, wäre ein Pulverlöscher zwingend erforderlich. Dabei ist aber weniger der Erdgasanschluss gemeint, dieser ist nämlich mittels Haupthahn im Brandfall leicht absperrbar, so dass eine Flamme von allein verlischt.


Ein zusätzlicher Fettbrandlöscher ist sinnvoll, wenn sie regelmäßig größere Mengen Speiseöl oder Fett erhitzen. Die anderen Feuerlöscher können durch den kraftvollen Löschmittelausstoß brennendes Fett aus der Friteuse schleudern und somit den Brand noch vergrößern. Fettbrandlöscher sind meist für die anderen Brandklassen nicht geeignet und kommen somit nur zusätzlich zu einem Schaum- oder Pulverlöscher in Frage. Für die klassische brennende Pfanne auf dem Herd ist das beste Löschmittel hingegen nach wie vor ein passender Deckel.


Unabhängig vom Löschertyp kann zu Dauerdrucklöschern geraten werden – diese stehen ständig betriebsfertig unter Druck und können sofort benutzt werden. Ein kleines Manometerloescher.jpg am Kopf des Löschers (oft optional erhältlich) zeigt auf einen Blick an, ob der Löscher noch einsatzbereit ist. Bezüglich der Größe kann es sinnvoll sein, anstatt eines großen und schweren Geräts zwei kleinere vorzuhalten, die gerade für Frauen und Kindern leichter einzusetzen sind.


Nach der Anschaffung sollten sie ihren Feuerlöscher regelmäßig warten lassen. Hier kann es sich bezahlt machen, bei der Anschaffung einige Euro mehr in ein wartungsfreundliches Gerät zu investieren, anstatt jedes Mal einen Neukauf tätigen zu müssen.
Wir empfehlen, sich vor der Beschaffung eines Feuerlöschers von einem einschlägigen Brandschutzunternehmen eingehend beraten zu lassen, auch wenn die Feuerlöscher aus dem Baumarkt etwas günstiger sind.


In jedem Fall sollten Sie zeitgleich mit dem Einsatz eines Feuerlöschers die Feuerwehr alarmieren: Es macht nichts, wenn Sie erfolgreich waren und wir keine Arbeit mehr haben –  schlimmer wäre es, wenn Sie keinen Erfolg hatten und wir zu spät kommen.

 


Hier einige Informationen über die verschiedenen Brandklassen von Feuerlöschern

  • Brandklasse A: Brände fester Stoffe, die unter Glutbildung verbrennen, z.B. Holz, Kohle, Papier, Textilien, Autoreifen, einige Kunststoffe, Stroh
  • Brandklasse B: Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen, z.B. Benzin, Alkohol, Teer, Wachs, viele Kunststoffe, Lacke, Harz
  • Brandklasse C: Brände von Gasen, z.B. Methan, Propan, Wasserstoff, Acetylen, Erdgas, Stadtgas, Butan
  • Brandklasse D: Brände von Metallen, z.B. Aluminium, Magnesium, Lithium, Natrium, Kalium und deren Legierungen
  • Brandklasse F: Brände von Speiseölen/-fetten (pflanzliche oder tierische Öle und Fette) in Frittier- und Fettbackgeräten und anderen Kücheneinrichtungen und -geräten.

Ergänzend sei noch die Brandklasse E erwähnt, die für Brände in elektrischen Niederspannungs-Anlagen (bis 1000 Volt) vorgesehen war und mittlerweile abgeschafft wurde. Alle heutigen Feuerlöscher können in Niederspannungs-Anlagen eingesetzt werden, sofern der auf dem Feuerlöscher aufgedruckte Sicherheitsabstand eingehalten wird.